Kapitel III: Berichte über die Aktivitäten von M.I.S.A.
Die Zahl der Teilnehmer an den Kursen und Aktivitäten, die von M.I.S.A. organisiert werden, ist von Jahr zu Jahr gestiegen (praktisch hat sich die Zahl der Personen, die an diesen unkonventionellen Methoden interessiert sind, in jedem Jahr verdoppelt, so dass zurzeit nur in Rumänien wenigstens 45 000 Yoga-Praktizierende gezählt werden. Hinzu kommen die vielen Anhänger in Ländern, mit deren Schulen M.I.S.A. enge Beziehungen des Erfahrungsaustausches pflegt (Dänemark, Schweden, Finnland, Ungarn, Griechenland, Tschechei, Italien, Frankreich, Deutschland, England, Holland, Vereinigte Staaten, Kanada, Indien, Australien, Südafrika).
Um das Interesse des Publikums für diese spirituelle Bewegung einzudämmen, wurde eine ausgiebige Pressekampagne gestartet. Die Yoga-Praktiken sowie die Berater, die dem breiten Publikum diese Methoden zugänglich machen wollten, wurden verleumdet und dadurch eine schwerwiegende Verzerrung ihrer Darstellung in der Öffentlichkeit erreicht.
In diesem Kontext möchten wir unterstreichen, dass der Verein für den Schutz der Menschenrechte in Rumänien – das Komitee Helsinki (APADOR-CH) regelmäßig, angefangen mit dem Jahr 1996, informiert wurde und aufgrund eigener Untersuchungen Berichte über den Verein M.I.S.A. angefertigt hat, in denen die Besorgnis über die wiederholten Verfolgungen des Vereins und deren Mitglieder zum Ausdruck gebracht wird.
Auszüge aus dem Bericht APADOR-CH:
„a) Die Pressekampagne und die Verfolgung der Mitglieder von M.I.S.A.
Die Pressekampagne gegen M.I.S.A. und den Yogalehrer Gregorian Bivolaru wurde im Jahr 1990 gestartet und kam 1995 zum Höhepunkt. 1996 sind wiederholt Artikel mit verleumderischem Charakter in den Zeitungen Romania libera, Jurnalul national, Ziua, Academia Catavencu u.s.w. erschienen. M.I.S.A. hat Klage gegen einige Journalisten wegen Verleumdung erhoben. Die Tatsache, dass in einigen Fällen, die Journalisten bestraft wurden (Corneliu Reu von Tinerama und Cristian Negureanu von Romania libera, haben 1995 Geldstrafen bekommen) hat den Eindruck erweckt, dass die Feindseligkeit gegenüber dieser Gruppe, in diesen Bedingungen, von den staatlichen Institutionen unter Kontrolle gehalten wird. Dies ist auch der Grund warum APADOR-CH bezüglich der Situation von MISA früher keine Schritte unternommen hat.
Das erste Mal sind die staatlichen Behörden im Jahre 1996 gegen MISA vorgegangen. Am 17. Juni 1996, gegen 23:00 Uhr, ist eine Gruppe von mehreren Dutzend Polizeioffizieren in den Sportsaal des Polytechnischen Institutes in Bukarest eingedrungen, in dem ungefähr 150 Personen an einer Yogasitzung von MISA teilnahmen. Es wurden die Personalausweise von den Teilnehmern angefordert und diese mit bedrohlichem Ton verhört. Ungefähr 20 Personen die keine Personalausweise dabei hatten, wurden zur Polizeiwache gebracht. Zu einem gegebenen Zeitpunkt hat ein Polizeioffizier versucht, mit Gewalt die Videokamera eines Yogateilnehmers, der die Vorkommnisse im Inneren des Saales filmte, zu entwenden.
Zwei Kursteilnehmerinnen, Camelia Rosu und Carmen Efta, wollten sich zwischen die Polizei und einem ihrer Kollegen stellen. In diesem Augenblick haben zwei Polizisten angefangen, diese zu schlagen und ihnen somit Verletzungen zuzuführen, die durch medizinische Begutachtung bestätigt wurden. Camelia Rosu und Carmen Efta haben Anklage bei der Staatsanwaltschaft erhoben, aber bis Ende des Jahres 1996 wurde dieser Anklage nicht nachgegangen.
b) Die Stellungnahme APADOR-CH
Im Monat August 1996, hat APADOR-CH eine Untersuchung in Costinesti im Camp beim „Französischen Golf“ durchgeführt, wo sich während des Sommers die M.I.S.A.-Mitglieder treffen. Im Verlauf von zwei Tagen haben die APADOR-CH Vertreter verfolgt, ob sich die Beschuldigungen an diese Vereinigung, betreffend der Störung der öffentlichen Ordnung und Handlungen gegen die sittliche Moral, bestätigen oder nicht. Die Treffen der M.I.S.A. Mitglieder haben in zivilisierten Bedingungen stattgefunden. Nichts von den Aktivitäten der M.I.S.A.-Mitglieder steht im Widerspruch mit dem Gesetz und rechtfertigt somit keinesfalls die Kampagne gegen sie.
In den Interviews mit der Führung der M.I.S.A.-Bewegung, hat diese mit Beweismitteln die Informationen der Presse gegen ihre Mitglieder widerlegt. Gleichzeitig haben sie die an APADOR-CH weitergeleiteten Aussagen der zwei Kursteilnehmerinnen, die von der Polizei misshandelt wurden, bestätigt.
APADOR-CH hat 1996 Untersuchungen über die Gründe eingeleitet, weshalb zahlreiche Zeitungen Artikel gegen MISA geschrieben haben. Um eine Stellungnahme zu bestimmen, die notwendig ist, um diese Kampagne zu stoppen, welche die Freiheit des Bewusstseins bedroht, wird die Aktivität von APADOR-CH auch 1997 weitergeführt.“
Im Bericht von 1997, fährt APADOR-CH fort:
„Die Organisation „Bewegung für die spirituelle Eingliederung ins Absolute“ war seit ihrer Gründung im Jahr 1990 Ziel zahlreicher Verleumdungen in der Presse. Im Jahr 1996 hat sich diesen Angriffen die Intervention der Sicherheitsbehörden angeschlossen, die zur Verweigerung der Vermietung von Sälen und auch des Angriffes auf einige Mitglieder geführt hat. APADOR-CH hat Stellung gegen die Verletzung der Bewusstseinsfreiheit der M.I.S.A.-Mitglieder genommen und hat diese sowohl öffentlich als auch den Behörden bekannt gemacht.
Im Jahr 1997 wurde die Kampagne gegen MISA fortgesetzt. Anfang des Jahres wurden dutzende Berichte mit verleumderischem Charakter in der Mehrzahl der Zeitungen gedruckt. Diesen haben sich Sendungen in der audiovisuellen Presse angeschlossen.
Der Vertreter von APADOR-CH hat an Yoga-Kursen im Clubsaal Steaua im Monat März teilgenommen. Er hat die Gemeinheit der Artikel bestätigt, die sich auf den Inhalt dieser Kurse bezogen. Während der Untersuchungen, hat der APADOR-CH Vertreter Situationen kennen gelernt, in denen aufgrund von Druckmitteln von Journalisten als auch von den Behörden, einige Institutionen bestehende Mietverträge für Säle die M.I.S.A. für ihre Kurs brauchte, aufgelöst haben.
Somit, als am 9. März 1997 um 20:00 Uhr die Gruppe der Kursteilnehmer am Eingang zur Firma für elektrische Maschinen Bukarest ankam, wurde diese vom Pförtner verständigt, dass die Yogasitzung aufgrund eines Befehls von oben nicht stattfinden kann.
M.I.S.A. hat auch die Einschüchterung ihrer Mitglieder beanstandet, wie zum Beispiel die Hausdurchsuchung der 18. Abteilung der Polizei zusammen mit einer Antiterroreinheit am 10. März 1997 um 7:00 Uhr in einem der Geschäftsräume von MISA. Bei diesem Einsatz wurden Handschellen zur Stilllegung der Personen, die in der Geschäftsstelle anwesend waren, verwendet. Im Jahr 1997, wurde der geistige Leiter von M.I.S.A., Gregorian Bivolaru, regelmäßig zur Polizei bestellt, um Aussagen zu seinen Aktivitäten zu machen.“
Mehr noch, im Bericht von APADOR-CH vom März 1998 (Romania – A summary of human rights concerns) – welcher für die Europäische Kommission verfasst wurde (und bei dieser unter der Nr. AI Index EUR/39/06/98 registriert wurde), wird ein ausführlicher Rückblick der Diskriminierung unseres Vereines präsentiert, mit konkreten gewalttätigen Übergriffen der Polizei auf Mitglieder unseres Vereins.
In dieser Richtung kamen Organisationen der Wahrung der Menschenrechte wie Amnesty International – im Bericht vom Monat März 1998, oder APADOR-CH, zu dem gleichen Ergebnis und zwar, dass im Falle unseres Vereins auf gravierende Weise und wiederholt die Menschenrechte verletzt wurden.
Der Bericht von APADOR-CH über das Jahr 1996 enthält folgende aussagekräftige Informationen bezogen auf die „Bewegung zur spirituellen Eingliederung ins Absolute (M.I.S.A.):
„Im Laufe des Jahres 1996 wurden die Aktionen gegen eine Organisation deren Mitglieder Yoga praktizieren, „Bewegung zur spirituellen Eingliederung ins Absolute“ und gegen einen ihrer Anführer, Gregorian Bivolaru, fortgesetzt. Diese Kampagne hat die Gesamtheit der Anschauungen und Methoden mit asiatischer Abstammung in ein fragwürdiges Licht gerückt.“